Benchmark Analyse für Girokonten

Insights Wissen 06.08.2024 - Wissenshub

In den letzten Jahren wurden in Deutschland jährlich über 1,2 Millionen neue Girokonten eröffnet, was die anhaltende Bedeutung und Attraktivität dieses Finanzprodukts unterstreicht. Girokonten dienen nicht nur als zentrales Element in der Kundenbeziehung, sondern beweisen sich auch als effiziente, digital abwickelbare Produkte.

 

Banken aller Gruppen verstärken ihre Bemühungen, neue Kundenverbindungen aufzubauen, sei es durch Gehaltskonten oder optionale Zweitkonten.

 

In dieser dynamischen Landschaft ist es strategisch entscheidend, die Kundengewinnung sowohl für den Endkunden attraktiv als auch für die Bank effizient zu gestalten.

 

Ziel

Unsere Benchmark Analyse gibt Einblicke in die digitale Kompetenz verschiedener Banken bei der Abwicklung von Girokonto-Abschlüssen, um so Trends und Best Practices in diesem wichtigen Sektor zu identifizieren.

 

Ziel dieser Benchmark Analyse ist es, einen möglichst objektiven und vergleichenden Überblick über das neukundenrelevante Ökosystem für das Produkt „Girokonto“ der Bankengruppen zu erhalten und eine erste Tendenz über Stärken und Schwächen der analysierten Banken darzustellen.

 

Methodik und Aufbau

Im Rahmen unserer Benchmark Analyse untersuchten wir vier Gruppen von Banken – Genossenschaftsbanken und Sparkassen, Filialbanken, Direktbanken sowie Neobanken – zusammen mit ihrem Hauptprodukt, dem Girokonto.

Für jede Gruppe wurden drei repräsentative Institute ausgewählt:

 

DIREKTBANKEN 

ING, Consorsbank, DKB

 

FILIALBANKEN  

HVB, Postbank, Commerzbank

 

NEOBANKEN 

N26, bunq, Revolut

 

GENOSSENSCHAFTSBANKEN + SPARKASSENEN  

Stadtsparkasse München, Volks- und Raiffeisenbank München Land eG, Sparda Bank München

 

 

Unsere Analyse umfasst quantitative und qualitative Merkmale. Für den quantitativen Teil nutzten wir allgemein zugängliche externe Analysewerkzeuge. Qualitative Benutzererfahrungsbewertungen wurden in Zusammenarbeit mit sieben Experten und Expertinnen von netzeffekt durchgeführt.

 

Die Studie wurde aus der Perspektive eines potenziellen Neukunden erstellt, der beabsichtigt, ein reines Online-Girokonto zu eröffnen. Dabei konzentrierten wir uns hauptsächlich auf die digitalen Interaktionspunkte im Rahmen der User Journey.

 

Es ist entscheidend zu berücksichtigen, dass unsere Bewertung ausschließlich auf den erhobenen Daten basiert und sich auf spezifische, in den jeweiligen Kategorien festgelegte Aspekte bezieht. Die Ergebnisse reflektieren nicht notwendigerweise die Gesamtqualität oder den vollständigen Serviceumfang der einzelnen Banken, sondern sind gezielt auf die untersuchten Kriterien ausgerichtet.

 

 

Unsere Benchmark Analyse bewertet drei Hauptbereiche unabhängig voneinander:

Digitale Touchpoints

Bewertung der Präsenz und Aufstellung der Bankengruppen in Bezug auf ihre digitalen Berührungspunkte.

Website & Landingpage

Untersuchung der User Experience (UX) und technischen Qualität der Webseiten und Landingpages der Banken.

Onboarding-Prozess

Analyse der Bankengruppen hinsichtlich der UX und der Effizienz ihrer Antragsprozesse.

Jeder Bereich wird in mehrere Kategorien mit bis zu fünf spezifischen Bewertungskriterien unterteilt. Sollten Kriterien innerhalb einer Kategorie eine höhere oder niedrigere Relevanz haben, werden diese gewichtet.

 

Wir möchten betonen, dass diese Analyse lediglich einen Ausschnitt bzw. eine Momentaufnahme der betrachteten Banken darstellt. Zudem sind wir uns der inhärenten Ungenauigkeiten bewusst, die mit der Verwendung externer Analysetools und Bewertungskriterien einhergehen. Diese können die Realität nicht vollständig abbilden. Dennoch wurde darauf geachtet, dass die Bedingungen für alle Banken gleich waren, um vergleichbare und faire Ergebnisse zu gewährleisten

 

Insgesamt werden über 45 KPIs untersucht

So haben wir bewertet

Jedes einzelne Bewertungskriterium wird mit bis zu 12 Punkten (entsprechend der Anzahl der Benchmark Teilnehmer) bewertet. Die Bank mit dem besten Wert (innerhalb der hier analysierten 12 Banken) bekommt 12 Punkte. Alle anderen Teilnehmer werden entsprechend ihres Abstandes zum Bestwert bewertet. Beispiel: Die „Bank 1“ hat für das Kriterium „Sichtbarkeitsindex“ den besten Wert von 10, die „Bank 2“ hat den Wert 4. So erhält die „Bank 1“ 12 Punkte und die „Bank 2“ 4,8 Punkte für das Bewertungskriterium „Sichtbarkeitsindex“. Enthält das Bewertungskriterium Platzierungen oder Rankings, bekommt die beste Platzierung 12 Punkte, die zweitbeste 11 Punkte und entsprechend so weiter. Gibt es z.B. zwei 1. Platzierungen, bekommen beide die maximale Punktzahl. Der 2. Platz bleibt frei. Sollte ein Kriterium nicht bewertbar sein, wird es mit null Punkten bewertet.

Die Bank mit der höchsten Gesamtpunktzahl in einer Kategorie erhält dafür 12 Punkte bzw. die restlichen Banken entsprechend ihres Abstandes zum Bestwert. Diese Methode stellt sicher, dass alle Kategorien gleichwertig sind, unabhängig von der Anzahl der enthaltenen Kriterien.

 

Alle hier getroffenen wertenden Aussagen beziehen sich immer auf den Bestwert, der in dieser Benchmark-Analyse ermittelt wurde, und sind nur gültig im Kontext dieser spezifischen Analyse, die sowohl auf objektiven Daten als auch auf unserer subjektiven Erfahrung in der Branche basiert. Es ist zu beachten, dass diese Schlussfolgerungen spezifisch für die angewandte Methodik, die ausgewählten Daten und den betrachteten Zeitraum sind, und dass der 'Bestwert' gemäß den definierten Kriterien und Metriken unserer Analyse bestimmt wurde.

Die Ergebnisse

Touchpoints

DIREKTBANKEN 

Die Direktbanken sind in den sozialen Kanälen und bei der bezahlten Suche die Benchmark in unserer Analyse, nicht zuletzt durch die starken Einzelergebnisse der ING und der DKB. Schwächen zeigen die DKB und Consorsbank in den Kanälen Display und AppStore. Nur die ING kann mit guten Einzelergebnissen in allen Kategorien das beste Gesamtergebnis in der Kategorie „Touchpoints“ erzielen.

 

NEOBANKEN 

Die Neobanken bilden bei der Sichtbarkeit in den organischen und bezahlten Suchergebnisse nur das Schlusslicht in unserer Analyse. Dafür sind sie in der Kategorie „Affiliate & Kooperations“ die Benchmark und können auch in den sozialen Netzwerken vorne mitspielen.

 

FILIALBANKEN 

Auch wenn die Commerzbank mit dem drittbesten Einzelergebnis aufwarten kann, platzieren sich die Filialbanken nur hinter den Neobanken. Insbesondere die HVB zeigt für den Bereich „Touchpoints“ in jeder Kategorie schwächen.

 

GENOSSENSCHAFTSBANKEN + SPARKASSENEN

Auch wenn die regionalen Genossenschaftsbanken und Sparkassen „systembedingt“ in der Disziplin „Touchpoints“ das Nachsehen haben müssen, überraschen Sie teilweise mit guten Ergebnissen. Insbesondere im AppStore dominiert die Sparkassen App mit ihrer Reichweite und lässt selbst die Neobanken hinter sich.

 

Landingpage und Website

NEOBANKEN 

Die Neobanken können in den UX Kategorien überzeugen. Auch wenn N26 bei der technischen Qualität der Webseite bzw. Landingpage leichte Schwächen zeigt, belegt N26 in den UX Kategorien immer die beiden vorderen Plätze. Revolut reiht sich bei den Einzelergebnissen knapp hinter N26. bunq kann in der Neobankengruppe nicht mit den anderen mithalten und zeigt vor allem in der Kategorie „Ladezeit“ deutliche Schwächen.

 

DIREKTBANKEN 

Die ING kann mit guten und konstanten Einzelergebnissen fast mit N26 und Revolut in dieser Disziplin mithalten. Lediglich die Consorsbank und DKB zeigen in manchen Kategorien schwächen. Dennoch können sie sich knapp vor den Filialbanken setzen.

 

FILIALBANKEN 

Die Ergebnisse der Filialbanken sind insgesamt sehr heterogen. Die HVB erzielt bei der technischen Qualität der Webseite sehr gute Ergebnisse, fällt aber bei den UX Kategorien zurück. Die Postbank als beste Filialbank in diesem Bereich zeigt nur in einer Kategorie Schwächen. Die Commerzbank kann insgesamt nur das zweitschlechteste Ergebnis aller Banken in dem Bereich „Landingapage & Webseite“ erzielen.

 

GENOSSENSCHAFTSBANKEN + SPARKASSENEN

Die regionalen Genossenschaftsbanken und Sparkassen bilden in dieser Disziplin das Schlusslicht. Insbesondere die VR Bank München Land hat mit Abstand die größten Defizite in allen Kategorien.

 

Onboarding Prozess

NEOBANKEN 

Auch in dem Bereich „Onboarding Prozess“ sind die Neobanken die klare Benchmark. bunq und Revolut können mit den kürzesten Antragsstrecken und dem FotoIdent Legitimationsverfahren punkten und N26 erhält, trotz der erhöhten Anzahl der Pflichtangaben, Bestwerte bei der Strukturierung und Bedienung der Antragsstrecke. N26 bietet ausschließlich nur das Video-Ident Verfahren an.

 

DIREKTBANKEN 

Die ING kann mit guten und konstanten Einzelergebnissen mit den Neobanken mithalten. Die Consorsbank und DKB zeigen Schwächen bei der zu hohen Anzahl der Abfragen und der nicht vorhandenen Abschlussmöglichkeit über die App.

 

GENOSSENSCHAFTSBANKEN + SPARKASSENEN

Die Genossenschaftsbanken und Sparkassen verlieren bei den UX Bewertungen der Antragstrecke deutlich, können sich aber durch die sparsamen Datenabfragen vor den Filialbanken platzieren.

 

FILIALBANKEN 

Die Filialbanken platzieren sich knapp hinter den Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Sie sind zwar nicht so Datensparsam aber können bessere UX Bewertungen erzielen.

 

Zusammenfassung

Die markantesten Unterschiede zwischen den Bankengruppen offenbaren sich vor allem in den Bereichen „Touchpoints“ und „Onboarding-Prozess“. Besonders auffällig ist die Effizienz der Neobanken beim Onboarding neuer Kunden. Diese Prozesse sind derart optimiert, dass sie fast an die Einfachheit der Erstellung eines Social Media Accounts erinnern.

 

In den „Touchpoints“ Kategorien haben die Direktbanken die Nase vorne. Sie kombinieren eine hohe Markenbekanntheit und damit verbundene starke organische Sichtbarkeit mit einem daraus resultierenden Kostenvorteil in bezahlten Anzeigen (aufgrund des Suchvolumens für Markenbegriffe). Hinzu kommt eine Omnipräsenz in den relevanten Kanälen, die ihre Position weiter stärkt.

Im Bereich „Landingpage und Webseite“ zeigen sich die Ergebnisse der verschiedenen Bankengruppen hingegen homogener. Trotzdem setzen sich hier die Neobanken erneut ab, indem sie als Benchmark mit einem erkennbaren Vorsprung gegenüber den anderen Bankengruppen herausragen.

 

 

Unser Angebot

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, Ihre Bank an die Spitze des digitalen Bankenmarketings zu führen. Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr zu erfahren und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Der öffentliche Teil unserer Analyse gibt Ihnen einen ersten Einblick in die Bewertungen dieser Kategorien. Die Details zu einzelnen Kriterien und Kennzahlen bleiben exklusiv für jene, die tiefer in die Materie eintauchen möchten.

 

Hier liegt Ihre Chance

Treten Sie mit uns in Kontakt, um einen vollständigen Einblick in die einzelnen Kriterien und Kennzahlen zu erhalten. Wir freuen uns auf den Austausch!

 

Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, eine individuelle Analyse für Ihre Bank zu erstellen. Dies ermöglicht es Ihnen, spezifische Stärken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren und somit Ihre Marketingstrategie gezielt zu schärfen.

 

Sie suchen einen strategischen Partner auf Augenhöhe, der Sie von der Entwicklung bis zur erfolgreichen Umsetzung Ihrer Marketingstrategie begleitet? Kontaktieren Sie uns für ein maßgeschneidertes Angebot, das präzise auf die Anforderungen Ihres Projekts zugeschnitten ist.

 

ihr expertenteam

Bernd Stieber

Managing Director

 

Bernd Stieber, als Geschäftsführer und erfahrener Marketingstratege speziell für den Banken- und Versicherungs-sektor mit über 20 Jahren Branchen-erfahrung, kombiniert tiefgreifendes Wissen im strategischen und operativen Kampagnenmanagement mit einer datengetriebenen Denkweise. Er entwickelt maßgeschneiderte Marketinglösungen, die ganzheitlich auf den Marketing-Funnel ausgerichtet sind.

 

bernd.stieber@netzeffekt.de

Christoph Herberg

Senior Consultant

 

Mit über 15 Jahren Erfahrung im operativen Marketing zeichnet sich Christoph Herberg durch eine fun-dierte Expertise in der Umsetzung und Steuerung von Marketingkampagnen aus. Der Fokus liegt dabei auf der praktischen Anwendung datengetrie-bener Strategien zur Optimierung von Marketing-prozessen über alle Stufen des Nutzertrichters hinweg.

 

christoph.herberg@netzeffekt.de

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